Spuren im Schnee ... unterwegs in Oberjoch!


Humor ist, wenn man trotzdem lacht!


Vielleicht kennt es ja der eine oder andere von Euch: Man nimmt sich ein kleines, aber feines Ziel vor, da man seit langem mal wieder ein kleines kinderfreies Zeitfenster hat und macht sich auf den Weg, bis man merkt, dass man heute wohl nicht mehr dort ankommt, wo man ursprünglich gedacht hatte. 

Aber jetzt mal ganz von vorn:

Geplant war eigentlich - bei einem absoluten Traumtag hier im Allgäu - ein hübscher kleiner Ausflug auf die Sonnenterrasse der *beeeep*Alpe (neee, das verrat ich Euch jetzt nicht, denn das mach ich schön nochmal und dann verrate ich Euch natürlich gerne, wo ich gewesen bin *lach*). Im Tal war mächtig was los, da dort einige Skilifte an diesem mega Wintertag natürlich Hochkonjunktur hatten. Wie gut, wenn man sich dann, abseits vom Trubel, einfach für die gegenüberliegende Seite, im Übrigen "Sonnenseite", entscheidet!




Ausgerüstet mit Grödeln, Wanderstöcken und dem richtigen Winteroutfit zogen wir also los und folgten den Spuren im Schnee, die uns eigentlich zu unserem heutigen Tagesziel führen sollten. 

Da gibts nix zu beschönigen, denn genau so war das...
über viele viele viele viele Meter nach oben!
Aus welchen Gründen auch immer, verfehlten wir jedoch die alles entscheidende Abzweigung, so dass wir den Spuren Berg aufwärts folgten - was sich aber erst nach vielen Metern als Fehlentscheidung erwies, denn die Wanderer vor uns stapften offensichtlich immer weiter, immer weiter *schmunzel*.

Nach einigen Metern weiter oben wurden die  Spuren plötzlich immer weniger, bis wir nur noch Spuren von 2 Leuten folgten, die jedoch an der "Tanne auf halb zwölf" wohl resigniert und umgedreht haben. 

Na super! Nun standen wir da, aber ein umdrehen kam für mich, auch aufgrund des zeitlich doch recht eng gesteckten Rahmens, nicht in Frage. Weiter ging es also durchs Dickicht, ohne Weg, ohne genaues Ziel, immer steil bergauf... wie habe ich doch den Panoramaweg vermisst. Aber dennoch biss ich mich durch und versuchte, dieser ganzen ungeplanten Situation noch etwas Gutes abzugewinnen. Und in der Tat: Wie bei all meinen Touren werfe ich immer wieder einen Blick hinter mich und was sich mir da bot, war einfach nur der Inbegriff von Glückseligkeit und Wanderer-Glück! Hier wird man sich wieder ganz bewusst für das "Hier und Jetzt", für das allseits gepredigte "Lebe diesen Moment". Und wieder höre ich in mich hinein und spüre diese tiefe Dankbarkeit, all dies erleben und hier wohnen zu dürfen. 





Nachdem sich auch nach weiteren Metern immer noch kein Weg auftat, war es an der Zeit, doch mal den Alpin-Tracker zu checken, WO wir uns denn eigentlich befanden - aaah ein Lichtblick - Weg in Sicht! Schnurstracks und erneut motiviert ging es weiter hinauf, bis wir endlich auf einen Weg kamen... der jedoch nicht sehr stark belaufen zu sein schien! Egal, Weg ist immer noch besser, als durch die Pampa *räusper*. 


Da freut sich das Wanderer-Herz, wenn man den Weg wieder findet!

Hier hätten sich dann wieder Schneeschuhe gelohnt, denn der Schnee war ziemlich schwer, da die Sonne ihn um die Mittagszeit einfach schon zu weich gemacht hatte. Puh, naja, sehen wir es sportlich und als zusätzlichen Trainingseffekt, die Füßchen halt doch etwas höher zu lupfen *lach* :). 




Die Aussicht, die sich uns dort oben bot, entschädigte uns recht schnell für den strapaziösen Weg, aber wir wussten auch sehr schnell, dass uns der vor uns liegende tiefe Tobel von unserem heutigen Ziel trennte.... tief geseufzt, innerlich und ja, dann auch äußerlich gelacht...

Ich möchte an dieser Stelle zudem darauf hinweisen, dass man doch bitte IMMER auf dem Weg bleiben sollte. Gerade mit Schneeschuhen wird die Winter-Ruhe der Tiere erheblich gestört und freilaufende Hunde sind ebenfalls ein Thema, das immer wieder in Erscheinung tritt, da sich leider nicht alle Hundebesitzer an aufgestellte Regeln halten. Bitte Hunde immer anleinen, um die Tiere nicht zu stören und deshalb macht es nicht weniger Freude, sich in der wundervollen Natur zu bewegen!

In meinem Fall schien es mir plausibler, den nächsten Weg zu suchen, aber hinterher ist man natürlich immer schlauer und ach ja: Nobody is perfect und man lernt auch nie aus! Daher meine Empfehlung: Am besten vorab ausreichend informieren und im Falle man sich doch mal verirrt, ist es hilfreich eine Karte oder, wie ich, einen Alpin-Tracker, dabei zu haben, um sich wieder besser orientieren zu können!

Nicht selten unterschätzt man die weitläufige Bergwelt und überschätzt dabei sich selbst. Wir alle lieben diese Momente voller Abenteuer, abseits der Massen und fernab des Trubels, aber trotzdem ist eine gute Tour-Vorbereitung, wenn man sein Ziel erreichen möchte, unabdingbar - wie man an mir als Beispiel gut erkennen kann. Da es sich nicht um hochalpines Gelände handelte, waren wir jedoch ziemlich entspannt. 

Ja, genau dort drüben, also auf der anderen Seite des Tobels hätte uns die Alpe mit einer feinen Brotzeit erwartet.... seufz! :)

Nach ein paar Aufnahmen machten wir uns wieder auf den Rückweg durch den idyllischen Wald, durch das "weiße Gold" und genossen trotzdem die wundervolle klare Winterluft und diese unsagbar wundervolle Stille, denn wer sich verirrt, kann sich wohl denken, dass er nicht zwischen den Massen on Tour ist. Also setzten wir - manchmal in knietiefem Schnee - unseren Weg ins Tal fort und schmiedeten derweil Pläne für unsere heutige Einkehr. 

Ja, ich muss zugeben, ich hatte schon bissl Jammer, denn die Einkehr auf einer Alpe gehört für mich eigentlich auf (fast) jeder Wanderung mit dazu... 
Und umso mehr man darüber nachdenkt, wie fein doch so ein leckerer Kaiserschmarren oder  deftige Brotzeit jetzt wären, kombiniert mit einem kühlen "Zissschhh", dann packt einen schon etwas der "kulinarische Frust". Wie gut, dass ich zwei Haselnusstafeln eingepackt hatte, auch wenn die mich nicht wirklich über diese Tatsache hinweg trösteten *lach*. 

Die Alpe, auf der wir einkehren wollten, bietet feinstes "Schneegestöber" für seine Gäste an und ich war einfach mega neugierig, was das ist und vor allem: Wie´s schmeckt! :) Aber wie ihr Euch denken könnt, haben wir uns die wohlverdiente Einkehr samt feinstem Milchkaffee nicht entgehen lassen...



So oder so: Verdient hatten wir uns diesen absolut fantastischen Kuchen - welcome beim "Cheat-Day" *lach* :) . Und ehe man sich versieht, ist der Tag auch schon wieder vorbei und ich muss sagen, genau diese Momente sind doch die, die uns in Erinnerung bleiben. 
Daher kann ich nur jedem empfehlen, nicht alles genau und streng zu planen. Denn die spontanen Erlebnisse sind die, von denen man noch lange spricht. 

Das Krönchen dieser schönen Mini-Tour setzte im Übrigen meine liebe Freundin auf, als sie mir erzählte, dass ihr haargenau dasselbe vor zwei Wochen auf dem Weg zur selben Alpe passiert sei... ja, was meint Ihr? Natürlich haben wir uns halb gekringelt! *lach* 
Ich denke, wir ziehen nächstes Mal gemeinsam los, mal sehen, was das für ein Spaß wird!

In diesem Sinne wünsche ich Euch viele kleine spontane Momente!

Herzallgäuerliebste Grüße


Eure Saskia




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